Donnerstag, 30. September 2010

Aschenputtelkomplex

Gelesen. 
Nachgedacht. 
Wenig geschrieben. 
Viel gegessen - gefressen, meine ich (hallo, Mia). 
Mehr nachgedacht.

Viele Gedanken und Erkenntnisse bleiben ganz komisch un-greifbar - unbegreiflich, das hatte ich schon mal und es hat mich schier wahnsinnig gemacht. ich lese etwas, denke, AHA!!!!, will es aufschreiben, in Zusammenhang bringen, und auf einmal ist es, als hätte sich eine Nebelwand oder ein Schleier darüber gezogen, und es ist nicht direkt weg, aber ... merkwürdig vage und diffus, einfach nciht mehr greifbar. Gerade habe ich also dieses Gefühl, als wären im Untergrund Umwälzungen in Gange, die nur darauf warten, an die Oberfläche platzen zu können. Aber - auch das hatte ich schon häufig, und entweder ist dann nciht wirklich etwas passiert, oder es ist nach dem großen Aha-Effekt leise schleichend wieder verschwunden. Trotzdem möchte ich nun schnell zusammenfassen, was sich greifbar dargestellt hat:
  • Süchtige Suche
    Ich weiß, dass ich mit meiner Suche nach Erfüllung im Außen ganz an der falschen Haustür klopfe. Selbst wenn es ncith so augenscheinliche Dinge sind wie eine dicke fette Fressattacke, auch exzessives Klamotten- und Bücherkaufen, auch das "Ich muss diese Klangschale haben" und das "Wenn ich ncith fresse, könnte ich von dem Geld die Stiefel kaufen" sind krank. Sind süchtig. Selbst das Festhalten an und Freuen auf den Starbuck's Latte Macchiato ist ungesund, ist Klammern ans Außen. Ich weiß das, und mache es trotzdem immer wieder! Kein Wunder also auch, dass es mir in den vier Wochen abstinent-vom-Fressen nicht besser ging....
  • Paradoxe Vergleiche
    Das Merkwürdige ist aber nicht nur, dass ich dieses Muster erkannt habe und trotzdem drin bleibe, sondern auch, wie ich auf andere Menschen reagiere. Man sollte meinen, dass ich, nachdem ich das ja so schön erkannt habe, mich um mich selbst kümmere, mir ein gesünderes spirituelles Muster zulege. Stattdessen sehe ich die anderen essen, ich sehe sie Kaffee und Alkohol trinken, ich sehe sie rauchen, ich sehe sie tütenweise Zeug durchs Mall schleppen, ich sehe sie Computerzocken. Und dann werde ich trotzig!
    "DIE dürfen das, DIE machen das - wieso soll, darf ICH nicht? ICH soll mir versagen, was alle anderen haben dürfen??"
    Wieso, WIESO, beneide ich andere darum, süchtig und leer bleiben zu dürfen? Süchtig und leer zu sein, und es ncihtmal zu MERKEN? Was meine ich zu verpassen?
  • Aschenputtel
    Und da bin ich auch schon bei meinem Aschenputtelkomplex: Alle andere, die falschen Prinzessinnen, dürfen tanzen und sich schmücken, und ich, die echte Prinzessin, ich werde gezwungen, mit aschigen Lumpen die Hausarbeit zu machen. Ich darf nur zugucken. Naseplattdrücken an der Glasscheibe des bunten, leuchtenden Schaufensters. (Anmerkung: bunt. Leuchtend. Schaufenster - da schaue ich schon wieder sehn-süchtig nach dem Außen...) Das ist schon ein ganz merkwürdiger Selbstmitleidstrip, ein ganz schräger Opfertrip.Und das echte Aschenputtel war ja nichtmal so!
  • Missing Mia
    Und wieso nenne ich den Blog "Missing Mia"? Lege ich mich damit nicht auch fest auf das Vermissen, das Nichtloslassen? Das Klammern and Mia?
    Und überhaupt heißt  MIA. "missing in action" - was hat das für eine tiefere Bedeutung? Dass ich mich in Aktion, Aktionismus verliere? Dass blindem Handeln etwas fehlt?
    Und überhaupt: die tristen Farben sind zwar ästhetisch ansprechend, aber die Botschaft....?
    Ich überlege jetzt allen Ernstes, meine Blogs zusammenzulegen - sobald ich die Screenshot-Funktion, wenn es sowas hier gibt, ausfindig gemacht habe.
Etwas in mir scheint noch immer nicht bereit zu sein, das Außen nun gehen zu lassen.
Und ein neues Tagebuch brauche ich nun auch, und ich weiß ncoh nicht, wie und in welcher Form ich es/sie nun weiterführen will. Ich dachte schon, vielleicht mache ich ein Gebetsbuch draus?

Mittwoch, 22. September 2010

Selbstgespräch mit Kreppel

Gestern habe ich durchgehalten.
Heute habe ich durchgehalten - bis 17 Uhr. (Wie so oft: ein komischer Meridian muss um die zeit anpringen, welcher war es nochmal? - aaah googleseidank, es ist die Niere, die um 17 Uhr anspringt, und die Themen der Niere sind, tataaaa: Angst, Schreck, Schock. "Die Niere wird als die Wurzel des Lebens bezeichnet." Nein, bin ich JETZT überrascht...!)
Also, ich habe heute durchgehalten bis um 17 Uhr.Dann bin ich dem Ruf der Bäcker-Kreppel erlegen.
Es war wohl eher der Stress als die Angst, außer vielleicth der Angst, jetzt bis an mein Lebensende zu kurz zu kommen, was Zeit für mich und Zeit allein angeht, denn mein Baby hat sich ab 14 Uhr wie blöd AugenOhrenHaare geribbelt und dennoch geweigert, zu schlafen. Zeitgleich habe ich eine Thaisuppe gekocht, aber mal wieder zu sehr improvisiert; obwohl sie also weniger als sehr lecker geschmeckt hat, habe ich drei schüsseln davon gegessen . zuviel zu viel zuviel aaarrrrgh. Und schon waren wir auf dem Weg.....

Das Lustige ist, ich wollte so gerne, dass das Baby einschläft, um Zeit zu haben, das wundervolle wundervolle "Das Zen des Essens" von Ronna Kabatznick zu lesen. (WARUM gibt es dieses Buch ncith mehr? Es ist WUNDERVOLL!!!) Lustig deshalb, weil sie gleich am Anfang schreibt, "Buddha definierte das Leid als einen verzehrenden Hunger danach, Frieden und Sicherheit an Orten zu finden, wo sie sich ncith finden lassen.- Urasche des Leids ist die Bindung ans Verlangen. Je stärker man sich an Vergnügen klammert (oder Schmerzen ablehnt), desto mehr leidet man und desto hungriger fühlt man sich....all das lebenslängliche Elend aus einer einzigen falschen Grundvorstellung erwächst: dass Freude von dauer sein kann und Leid sich vermeiden lässt." Schrieb sie, las ich, und "musste" losziehen, Kreppel essen!
Manchmal verstehe ich die Welt - meine innere Welt- einfach nicht.
Nichtsdestotrotz, hier mehr zum bewussten Essen...

Das Unlustige: heute hat mein Mann Geburtstag... UND Nachtdienst, aber als ich von meinem Kreppel- (und Schoko-, Streuseltaler-, Marzipan-, Croissant-, Pommes-) Run zurückgekommen bin, da war er daheim, und musste es doch wieder mitansehen.

Herzzerreissend: den Kinderwagen schieben.... das Baby sitzt darin, brabbelt vor sich hin, zeigt auf Dinge, Menschen, kaut auf ihrer Schnullerkettenklammer, ich sehe nur ihren süßen, zarten, so hilf- und wehrlosen kleinen Marzipannacken und die Öhrchen... und bin eigentlich halb bis dreiviertel abwesen. Statt DAZUSEIN für dieses entzückende (wenn auch betreuungsintensive) kleine Geschöpf.

Vater-Mutter-Gott, bitte.....

Montag, 20. September 2010

Die Welt ist ein Puzzle

In der letzten Woche  habe ich... Puzzlesteine gesammelt. Aus den unterschiedlichsten Richtungen, und den verschiedensten Quellen kam Information, die zusammengesetzt... fast eine Aha-Erkenntnis ausgelöst hätten, wenn, ja wenn denn mein Verstand in der Lage wäre, das umfassend zu begreifen. Damit meine ich, unterschwellig ist sie da, die Erkenntnis, der Verstand jedoch steht noch mit offnem Mund ("Häh?") vor dem Berg an Info: Arbeitsspeicher zu klein, PC abgeschmiert.
Deshalb möchte ich jetzt einfach mal die Puzzlesteine hier auf aufhäufen, in der Hoffnung, dass sie sich vielleicht so von selbst sortieren .-))

  • Sie glauben, dass eine Entscheidung eine Entscheidung ist? Irrtum vom Amt. Es gibt noch eine Steigerung: Das Commitment. Die persönliche Verpflichtung. Es ist dieses Versprechen sich selbst gegenüber, das Sie motiviert, Ihre Entscheidung umsetzen und Ihr Ziel erreichen lässt (Heike Thormann)

    Also.... habe ich mich verpflichtet? Ein commitment eingegangen?????

  • Do you know the difference between involvement and commitment? Think of eggs and bacon. The chicken was involved, the pig commited.  (Martina Navratilova)

    Ich würde sagen, nein, ich war definitiv nicht committed, habe mich nicht verpflichtet. Wie auch, wenn ich so..... wishywashing bin, mich nciht entscheiden kann, wenn ich nciht weiß, was ich will, wenn ich nicht sehen fühlen ahnen kann, was mich hinter der Leere erwartet, bzw. schlimmer, ob die Leere dann je ein Ende findet (kein Ende, meine ich, eine neue Fülle!)

  • Indi - Wishy-washing, indecision, commitment

    Ich habe solche Angst mich festzulegen und dann festgenagelt zu sein - mich falsch zu entscheiden, und dann etwas (besseres) zu verpassen, mir versagt zu haben. Generell kann ich mich nciht entscheiden, und wenn ich es tue, dann werfe ich diese Entscheidung oft wieder um, revidiere, nehme zurück. Brauche ich mehr Information (auch dies kann ein Grund fürs Nichtentscheiden sein)? In diesem Fall (Essen) wahrlich nciht. Indi sagt mir, dass ich gescheitert bin, weil ich mich nur halbherzig entschieden habe, mit dem Fressen aufzuhören. Die Marzipanstollen sind im Laden aufgetaucht, und plötzlich wusste ich nciht mehr, was wirklich wichtig ist- oder vielmehr, meine Entscheidung stand dem Wollen im Weg. Oh weh oh weh.
  • The Elven Knight - Der Ruf von Faery (der Anderswelt), Verzauberung, Führungskraft
    A need to accomplish something difficult but possible


    Was begehrt mein Herz? Was ist es, was ich unbedingt schaffen muss? Klar, auf den ersten Blick die Sache mit dem Essen, nur, NUR: mein HERZ steht da ja nicht dahinter, das ist ja mein ganzes Problem, meine Herausforderung damit. Ich habe ja keinen drängenden, dringenden NEED, im Gegenteil (siehe frührere Posts...). Also, was begehrt mein Herz...?
    Bedeutet mir diese Karte, dass ich dem Ruf folgen sollte? Dass ich diesen Ruf peinlichst überhöre, mich ihm verweigere? Ich meine, ich ziehe hier aus ca. 130 Karten, und diese hier habe ich nun das... wievielte? dritte? vierte? Mal gezogen... - also ist es wohl wichtig, was er mir zu sagen hat, der Elfische Ritter!
  • AuraSoma Flasche 11 - Klar über Rosa "Eine Kette aus Blüten - Essener I"
    Wird auch die "Liebes-Notfall-Flasche" genannt, mit den Themen, Selbstliebe, Vergebung, Ängste loslassen, "Ich liebe mich wie ich bin"


    Ah. ich fühle mich unwichtig und ncith gebraucht. Gleichzeitig fühle ich mich, will denn doch jemand etwas von mir, überfordert. Ausgeschlossen und ausgestoßen, ein Außenseiter. "Immer muss ich warten, immer zusehen." Spaß und Freude, Glück und Beachtung, das ist etwas für andere, während ich mir lediglich die Nase an der Glasscheibe plattdrücken darf. Herrje, welch ein Selbstmitleid!
    Die kinesiologische Behandlung dieses Themas lieferte mir dann den Lösungssatz "Ich bin frei!" und den Hinweis, mich nun schwierigen Situationen zu stellen, mir selbst zu helfen, Wege zu finden, mir selbst zu helfen. Hallo, Opferhaltung.
    Ja.
  • The Journeyman - Abenteuer, Unabhängigkeit, seine Fähigkeiten verfeinern, Reisen
    "Step off the safe paths into the hands of you gods or goddesses."


    Die Theorie in die Praxis umsetzen, in der Praxis erproben. was nützt Wissen im Kopf? Gelebt werden will und muss es. In das Herz rutschen muss es, aus dem Herzen kommen soll es. WIE MACHT MAN DAS???? Einfach, sagt der Journeyman, man vertraut blind und macht den ersten Schritt. Ins Unbekannte. Runter vom sicheren Weg. Vertrauensvoll wie ein Kind. Oh, ist das schwer.....für uns alte Kontrollfreaks. Was für eine wunderbare Vorstellung, jedem Moment des Lebens mit einem "Und - was ist jetzt?" oder einem "Und - was für eine Herausforderung wartet hier auf mich?" zu begegnen, statt mit stirngerunzeltem Gesicht Tagesordnungspunkte abzuhaken. Wieviel spannender ist das Leben, wenn man darauf vertraut (vertrauen kann), dass es keine Probleme gibt, sondern, eben halt, nur Herausforderungen, die einfach unser Wissen, unsere Fähigkeiten testen.
  • God dwells within you, as you. God isn't interested in watching you enact some performance of personality. Embody yourself fully.  ("Eat Pray Love", Elizabeth Gilbert)

    Nicht die einzige Weisheit, nicht das einzige Aha-Erlebnis, dass ich diesem Buch (in dem es interessanterweise schon wieder um Commitment geht!!!) gefunden habe. Faszinierend. Der Weg einer Gottfindung.
  • Gib dich mit ganzem Herzen hin.

    Dieses Kärtchen habe ich auf dem letzten Mamuriel-Abend gezogen.
    Ohne Worte. Sind nicht nötig.
  • ...ein Abstand, etwas Unsagbares, was euch zurückhält, was die Energie zum Stocken bringt, etwas, von dem ihr zutiefst überzeugt seid, dass man es ncith verändern kann oder darf.
    ... etwas Wichtiges sei zerstört worden - hält ein Teil von mir an dieser Verletzung fest - die einzige Möglichkeit, damit verbunden zu sein, ist, an dem Zerbrochenen festzuhalten.
    ...es ist immernoch da und wartet auf mich. Die Zerstörung ist nur eine Geschichte.
    (Sophia-Channeling von Lea Hamann)


    Eine große Scham... taucht in mir auf, ich glaube, ich weiß auch, wo sie herkommt, eine scham, die sagt, "Du darfst nicht heim, du hast etwas angestellt, und darfst dich dort nie mehr blicken lassen" und so ging ich freiwillig ins Exil.
  • Embrace God. (Die wundervolle Trish)

So scheint alles auf eine Frage hinauszulaufen: für wen entscheide ich mich? Mia, oder Gott? Wem verpflichte ich mich? - Mia, oder Gott? Wer soll mein Herz erfüllen, bewohnen?  Mia ... oder Gott?


    Samstag, 11. September 2010

    Heute nicht im O-Ton

    In meinem Schmerz und meiner Verwirrung zurück zu meinem alten Klassiker, "Was mir Kraft gibt" von Susanne Hühn.

    "Als ich aufhören wollte, zuviel zu essen, fragte ich meine Göttin, wozu ich das überhaupt auf mich nehmen soll."

    Ein kleiner Satz, so tröstlich. Nicht nur ich frage mich, warum ich das überhaupt tun soll. Auch eine so spirituelle Person wie Susanne stand genau an diesem Punkt, an dem Punkt, eine Sucht zu haben, das zu wissen, und trotzdem irgendwie nciht gesund werden zu wollen, jedenfalls ncith zu dem Preis.

    "Wenn du deine Energiebahnen verschmutzt oder mit Zucker vollrümpelst, dann kann ich ncihts für dich tun, dann ist das kein Raum für Veränderungen oder neue Energien, neue Verhaltensweisen, eine neue Art, Dinge zu sehen."

    Das war die Antwort auf ihre Frage nach dem "WOZU".  Nicht jeder möchte vielleicht mit seiner Göttin, seinem Gott aktiv kommunizieren, oder glaubt an "Energiebahnen". Dass in einer vollgestopften Wohnung kein Platz für schöne neue Möbel ist, oder dass sich in einem Raum, in dem Radio und Fernseher dudeln, nicht gut Musik hören lässt, ist jedoch einleuchtend und augenblicklich verständlich.

    Und zuletzt schreibt sie: "Es kann sein, dass du dich eine Zeitlang völlig abgeschnitten fühlst."..........
    ACHJA......

    Und noch eine hilfreiche Stelle (und dann höre ich auf mit der Zitiererei!!), da geht es darum, zu lernen, der eigenen Wahrnehmung zu vertrauen -  und sie erst einmal überhaupt wahrzunehmen:  "Wenn du etwas nicht kannst, dann tu so, als ob. So werden ungeahnte Kräfte freigesetzt, und du umgehst deinen eigenen Zweifel, wenn du einfach so tust, als könnstest du deinen Wahrnehmungen vertrauen. Tu so, als wäre das, was du spürst, wirklich so."

    Freitag, 10. September 2010

    Willenlos

    Mia.
    Seit wir wieder daheim sind, hast du mich wieder voll unter deiner Fuchtel. Wie konnte das passieren? es ist, als hättest du mir aufgelauert, dich während unserer Abwesenheit hier eingenistet, nur auf meine Rückkehr gewartet. Dich auf mich fallen lassen, wie es die Vogelflöhe nach einem wirtslosen Winter im Vogehäuschen mit dem nichtsahnenden Gärtner tun.

    Schon fühlt es sich an, als wärst du nie weg gewesen.
    Als hätte ich mich nie gegen dich entschieden, nie dafür, jetzt un-abhängig, un-süchtig und gesund zu leben.
    Der Versuch, dich nun wieder abzuwimmeln, wird von dir höhnisch kommentiert: "Haha, schafffst es ja doch nciht." - "Hehe, hältst du so deine Versprechen?" - "Hihi, zu früh gefreut!.

    Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll, als eine Art Besetzung, für die ich bestimmte Zeitfenster habe, in denen ich sie entlassen kann - und ist eines davon verstrichen, dann muss ich ausharren, bis eine neue Gelegenheit kommt... wenn sie denn kommt....

    Mia, was habe ich dir getan, nciht getan, dass du mich so behandelst? Hast du ncith genug von mir bekommen - Energie, Zeit, Geld, Liebe, Aufmerksamkeit?

    Ich höre schon die Enttäuschung der anderen: "Ich dachte, du wärst geheilt...." - "Ich dachte, du hättest es endlich geschafft!" Ach, und sie wissen doch nicht: ohne dich zu sein ist nie dasselbe, wie frei von dir zu sein. Unsere Freundschaft kann doch nie ungeschehen ungewesen gemacht werden. Vielleicht bleibe ich auf immer unterschwellig mia-los, ohne-mia. Es heißt ja, man bleibt mit jedem Partner energetisch verbunden. Also wie könnte ich, auch nach nur/ganzen 4 Wochen ohne dich, ein Leben führen als wärest du nie Teil davon - wichtigster Teil über 15 Jahre lang! - gewesen? Diese Erwartunge wiegen so schwer, lasten so schwer auf mir. Bewirken, dass ich mich so schwach, so wertlos, so unfähig fühle.... und genau das öffnet, öffnete dir die Tür. Mein Bollwerk gegen die Erwartungen, die Enttäuschungen der anderen. gegen die Leere, die Langeweile, die Überforderung, den tiefen Schmerz. Die Unerfülltheit. Die Führungelosigkeit.

    Mia, ich werde dich ja nie vergessen, vielleicht nie aufhören zu lieben, dennoch: ich kann dich ncith mehr in meinem Leben haben. Ich habe mich für ein Leben ohne dich entschieden, und dafür entscheide ich mich jetzt erneut.

    "Ich entscheide mich nun, ein Leben in Freiheit und Eigenverantwortung zu führen. Ich entscheide mich für ein glückliches, erfülltes Leben. Ich entlasse dich, Mia, und ziehe hiermit den Auftrag zurück, den ich dir vor 15 Jahren gegeben habe, mich zu beschützen, zu motivieren, zu erfüllen. Ich ziehe den Auftrag zurück und danke dir für deine treuen Dienste. Eine bessere Aufgabe wartet auf dich im Feld unserer Seele; kehre dorthin zurück. Danke, danke danke."

    In Gedenken,
    Blume

    Mittwoch, 8. September 2010

    Die Prinzessin der Schatten

    Schön ist sie. Und genauso herzlos. Nämlich sehr.
    So ist sie, Mia, die Verführerin.

    Hat mich gekriegt, verlockt, zweieinhalbmal jetzt, und ich weiß nicht, wie ich mich damit fühlen soll. Gestern bin ich sogar tatsächlich losgefahren (Mia sagt "spring!" und ich tue es!), richtig "wie in alten Zeiten", und heute merke ich die Nachwirkungen. Und lausche dem Monolog im Inneren.

    "Kartoffelpfanne: zuviel? Du willst es doch loswerden, mach mir nichts vor!!! Oder, nein: nicht genug! Mehr mehr mehr! Gestern schon versagt, gestern schon Mist gebaut, also kommt es auf ein Mal mehr nicht an! Denk nur, diese Gedankenschleife, dieses Kopfkino, diese kribbelige Unruhe, das alles könnte ganz ganz schnell abgestellt sein! Und du braucht den Kamps-Käseseelen und den Bormuth-Apfelstreuseltalern (mit Sahne!!) nicht mehr so waidwund und begehrlich hinterhersehen, denn: du kannst! Du darst! NICHTS hindert dich!!!!! Nichts und NIEMAND hindert dich, kann dich hindern - und mal ehrlich, hat es sich denn bis jetzt gelohnt? Fühlst du dich besser, so .... ehrenvoll leidend, so.....heldenhaft entsagend, so... tugendhaft und hehr widerstehend? Hey, dein Bauch ist voll - das muss er nicht sein! Das muss er nicht bleiben, es geht ganz ganz leicht (und im Kühlschrank ist noch Schokoeis um das Ganze zu versüßen). Mal ehrlich, was hast du denn sonst im Leben? In jedem Alters- und Pflegeheim wird das jeden Tag tausendfach gesagt: "Was hat er/sie denn noch vom Leben, außer Essen?" Schön blöd, dass du dir die guten Buffets hast entgehen lassen.... die halbgegessenen Pizzen, die du hättest mitnehmen können..... den Kuchen, den du spendiert bekommen hättest... schön blöd, schön blöd! Und wofür, Frau Märtyrerin? Dass du dich überlegen wähnen kannst? Fühlst dich scheiße, aber kannst wenigstens von deiner hohen Warte - deiner vermeintlich hohen Warte, denn wie schnell bist du gestürzt!! - auf mich hinab sehen, mich, die du nach 15 Jahren nicth mehr zu brauchen meinst, die du nach 15 Jahren einfach in die Tonne werfen willst!"

    Heute frage ich mich das wieder. Warum tue ich das, was ist die Motivation. Eigentlich weiß ich das doch....?

    Aber so ist sie, Mia, sie verführt um der Verführung willen, einfach, weil sie kann. Einfach, weil es funktioniert, weil es so einfach ist.

    Was habe ich ihr entgegenzusetzen?

    Mittwoch, 1. September 2010

    Sinnlosigkeit

    Was soll ich sagen, gestern habe ich doch einen Minianfall gehabt. "Mini" für meine Verhältnisse, d.h. ein Packung Brot, 5 Scheiben, mit Butter und Käse. Und heute ist es umso schwerer: wieso? Wieso? Wofür quäle ich mich? Es ist soo einfach, nachzugeben. Einmal ist keinmal. gestern zählt nicht. Statt ollem Käsebrot hätte ich auch...[Doughnuts, Croissants, Streuselkuchen, Tiramisu, Sahnepudding, Eis, Toast mit dick Butter und Nutella, Obsttorte mit Schlagsahne, Frühlingsrollen, gebackenes und schon saftig-fettiges chinesischen Huhn]....

    Heute plagt mich die Sinnlosigkeit meines Lebens. Die Sinnlosigkeit, Sinnleere jetzt - wozu wozu wozu wozu?

    Die Sinnlosigkeit aber auch ganz, ich meine, stell dir vor, wir erwachen jetzt wirklich alle, steigen auf, leben in inniger Liebe - und dann? was machen wir dann? Womit beschäftigen wir uns? Den ganzen Tag mit einem samtigen Lächeln auf den Lippen Blümchen angucken und mit Bäumen reden? Das mag ein grundlegendes Problem meinerseits sein, warum ich die Dramen "brauche", weil mir das Leben ohne langweilig erscheint, ohne Herausforderung, ohne Ziel. Nunja, wie dem auch sei, davon bin ich sind wir lange lange (oder jedenfalls ein Stückchen noch) entfernt.

    Mit meiner Sinnleerigkeit heute muss ich allerdings heute zurecht kommen, und das ist schwer. Ich fühle mich bleiern und deprimiert, die kleinsten Kleinigkeiten werfen mich um (wie als das Baby auf die frischgewaschene, frischgewechselte Wickelunterlage gepinkelt hat und ich vor Schreck Olivenöl auf meine neue Hose gegossen haben), Tränen fließen, aber nicht mal befreiende Tränen, sondern solche, hinter denen ein "Wozu das alles?" steckt. Tränen der Müdigkeit, der Bleischwere, des unerfüllten Daseins, des Sich-angebunden-Fühlens. Vermutlich ist es nicht sonderlich gut, darüber zu schreiben, darüber nachzudenken, ich fühle aber, dass es raus muss. Es steckt in mir wie ein häßlicher, müffelnder, klebriger Kloß (auskotzen, ja, genau!!)

    Manchmal frage ich mich, ob ich nciht doch irgendwie behext oder verhext bin.